Die Villa Reale di Marlia, eine der touristischen Hauptattraktionen der Toskana, war, im Laufe vieler Generationen und Besitzerwechsel, die Residenz von Adelsfamilien und großen Kunstmäzenen.
Die Schwester Napoleons, Prinzessin Elisa Baiocchi, schuf zu Beginn des 19. Jahrhunderts diesen grandiosen Komplex, indem sie die schon ausgedehnten Ländereien "Orsetti" mit anderen umliegenden verband, die auch einen Palazzo
enthielten.
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Dieser war für lange Zeit die Residenz des Bischofs von Lucca.
Die Prinzessin modernisierte im Stil der damaligen Zeit den antiken "Palazzo Orsetti" und die vorderen Loggias, die als Eingang fungieren, ließ jedoch im Wesentlichen die herrlichen Gärten aus dem 18. Jahrhundert intakt. Darunter das "grüne Theater", das einst aus der Vegetation kreiert wurde und die "Allee der Kamelien", ganz besonders wertvoll durch die zahlreichen raren Gewächse aus dem 19. Jahrhundert. Nach dem Sturz Napoleons waren zunächst die Ducas von Parma und anschließend die Granducas der Toskana im Besitz der Villa, die beim Zusammenschluss Italiens an Vittorio Emanuele überging.
Der König überließ sie dem Prinzen Carlo, dem Bruder des letzten Königs der "Zwei Sizilien".
Dieser war aufgrund seiner Heirat mit Penelope Smyth, einer nicht adeligen Engländerin, enterbt worden. Carlo und seine Frau verbrachten den Rest ihres Lebens auf dem Besitz und fanden in der Parkkapelle ihre letzte Ruhestätte. Um die Schulden ihres exzentrischen und bigotten Sohnes zu begleichen, wurde die Villa zum Verkauf ausgeschrieben, die Möbel versteigert und viele Bäume des Parks als Nutzholz gefällt.
Der Conte und die Contessa Pecci-Blunt, die Eltern der heutigen Besitzer, erwarben rechtzeitig die Villa, um der kompletten Zerstörung des Parks Einhalt zu gebieten. Sie beauftragten einen berühmten französischen Gartenbauarchitekten, Jacques Greber, mit der Restaurierung des Gartens.
Es wurden Wälder, Bächlein und ein See geschaffen. Sie bilden die romantische Ergänzung zu den klassischen italienischen Gärten, die aus der Zeit der
"Orsetti" stammen.
Die Familie Pecci-Blunt nahm die Tradition der großzügigen Gastlichkeit in der Villa wieder auf (hier hielten sich u. a. Paganini, Vertreter der europäischen Königshäuser und der amerikanische Maler John Singer Sargent auf, der sich in zahlreichen Aquarellen verewigte). Ferner werden hier, im Garten, in Zusammenarbeit mit der Kommune Lucca und der Region Toskana, Freilicht-Konzerte und
-Ballettaufführungen organisiert.
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